Der heilige Vater, Papst Benedikt XVI., hat den 47jährigen Monsignore
Dr. Ägidius Zsifkovics, Generalssekretär der österreichischen
Bischofskonferenz und Pfarrer von Wulkaprodersdorf, zum neuen Bischof
der Diözese Eisenstadt ernannt.
Die eindrucksvolle Feier der Bischofsweihe fand am 25. September 2010 im
Martinsdom in Eisenstadt statt. Nach Dr. Stefan László (1960-1993) und
Dr. Paul Iby (1993-2010) ist Dr. Ägidius Zsifkovics der dritte Bischof
unserer Diözese. László war Nordburgenländer (Trausdorf), Iby kommt aus
dem Mittelburgenland (Raiding) und Zsifkovics aus dem Süden (Hackerberg,
Pfarre Stinatz). So wie Dr. László hat auch der neue Bischof kroatische
Muttersprache. Dementsprechend wurde auch bei der Feier mehrsprachig
gesungen und gebetet: Deutsch, Kroatisch, Ungarisch, Romanes und Latein.
4 Kardinäle, 54 Bischöfe , 230 Priester und hohe Würdenträger aus
anderen Religionsgemeinschaften bildeten den eindrucksvollen Rahmen der
Bischofsweihe im Dom. Mehr als 2.000 Gläubige aus allen Teilen des
Landes, unter ihnen auffallend viele Kroaten, sowie viele Menschen aus
den benachbarten Staaten Ungarn und Slowakei, waren gekommen. An der
Feier nahmen auch viele prominente Gäste sowie die gesamte
Burgenländische Landesregierung teil.
Kardinal Christoph Schönborn spendete zusammen mit dem Erzbischof aus
Zagreb, Josip Bozanic, sowie Bischof Paul Iby das Weihesakrament (Foto
unten). Am Ende der Feier verkündete der neue Bischof den Namen seines
Stellvertreters, des neuen von ihm ernannten Generalvikars: Georg Lang,
bisher Pfarrer in der Passionsspielgemeinde St. Margarethen.
Nach der Feier fand auf dem Domplatz eine Agape statt, die den Charakter
eines Volksfestes hatte. Tamburizzagruppen spielten auf und fröhlich
wurde gesungen.
Grüß Gott, liebe burgenländische Landsleute in aller Welt!
Als neuer Bischof von Eisenstadt grüße ich Sie aufs Allerherzlichste und
rufe Ihnen, wo immer Sie sein mögen, ein herzliches „Grüß Gott!“ zu. Ich
danke der weltweiten Burgenländischen Gemeinschaft für die übermittelten
Glückwünsche zu meiner Ernennung. Gleichzeitig darf ich für mein Wirken
als neuer Bischof um Ihr Gebet bitten.
Liebe Landsleute! Ich bin glücklich, die von meinen Vorgängern im
Bischofsamt gepflegte Tradition des engen Bandes zwischen den
Burgenländern in aller Welt und ihrer Heimatkirche fortsetzen zu dürfen.
Ich möchte Sie einladen, den Kontakt zur Heimat, zu Ihrer Kirche und zum
neuen Bischof vor Ort, der sich Ihnen in Herzlichkeit verbunden weiß, zu
halten und zu vertiefen.
Als Kind des Südburgenlandes mit Auswanderern in meiner eigenen Familie
trage ich diese Verbundenheit mit den Burgenländern in aller Welt in
meinem Herzen.
Die Auswanderung hat ihre Spuren in Land und Leuten hinterlassen. Keiner
der Auswanderer hat die Heimat vergessen. Briefe mit Geld und zahllose
Pakete erreichten die Daheimgebliebenen. Die Auswanderer haben ihre
Heimatgemeinden regelrecht überschüttet mit Spenden für
Gemeinschaftseinrichtungen und Kirchen sowie mit Kleidern und anderen
Waren für die Familien. Hier möchte ich als Bischof ein großes Wort des
Dankes sagen für die Wohltaten, die in der Vergangenheit der jungen
Diözese Eisenstadt erwiesen wurden. Ich denke nur an die vielen
Glockenspenden, die auf so sinnfällige Weise bewirken, dass noch heute
mit jedem Läuten auch die christliche Gesinnung, die Geschwisterlichkeit
und die seelische Noblesse so vieler Auswanderer von damals immer wieder
neu erklingen.
Kaum jemand wird mehr Herz und Verständnis für diese besondere, weltweit
immer drängender werdende Form menschlicher Not aufbringen können als
Sie, liebe burgenländische Landsleute. Gott selbst hat Ihnen – durch
Genetik und Geschichte – dieses besondere Charisma in die Wiege gelegt.
Ihnen und Ihren Anliegen im Gebet verbunden
+ Ägidius Zsifkovics
Bischof von Eisenstadt - željezanski biškup – kismartoni püspök
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