Am 21. Dezember 2007 begann ein neues Kapitel in der burgenländischen
Geschichte. Alle Grenzkontrollen an der burgenländischen Grenze wurde
aufgehoben. Ohne kontrolliert zu werden, kann man an jedem Punkt nach
Ungarn, Slowenien und in die Slowakei gehen oder fahren. Das gilt
natürlich auch für die Gegenrichtung.
Von Menschen, die jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang gelebt haben,
hört man heute oft sagen: „Das ich das noch erlebt habe.“ Damals, als sie
arm und unfrei waren, sahen sie oft über den Stacheldraht und sahen auf
österreichischer Seite Autos fahren und die Menschen in Wohlstand leben.
Jene, die damals geflüchtet waren oder vertrieben wurden, hatten ihre
Heimat verloren, die geblieben sind, verloren die Freiheit.
Vor diesem Hintergrund ist die Freude zu verstehen, mit welcher die
Menschen die Festveranstaltungen an diesem historischen 20./21.Dezember
erlebt haben. Ich war an diesem Tag in Pernau/Pornoapati, wo es für dieses
Dorf und den Nachbargemeinden Bildein und Deutsch Schützen-Eisenberg eine
Feierstunde gab. Als wir am Abend über die Grenze fuhren, wurden unsere
Pässe zum letzten mal abgestempelt. Beim Zurückfahren um Mitternacht,
brauchte man dies nicht mehr tun.
Kurz vor Mitternacht versammelten wir uns am Grenzbalken Bildein-Pernau.
Die Bürgermeister der drei erwähnten Gemeinden haben den Schranken
abmontiert und dorthin bringen lassen, wohin er gehört: in ein Museum.
Heute steht er vor dem Museum in Bildein.
Um Punkt Mitternacht begannen die Glocken zu läuten und wir stimmten voll
Dankbarkeit das alte Loblied an: “Großer Gott, wir loben Dich“.
Möge der liebe Gott uns und unseren Nachbarn in Frieden und Freiheit leben
lassen und unsere Heimat vor dem Schicksal behüten, das wir alle in der
Vergangenheit erleben mussten. Vergessen wir auch nicht zu danken, dass
alles noch so gut geworden ist.
So wie voriges Jahr bringen wir auch heuer in unserer Zeitung den
Schwerpunkt Tourismus und Fremdenverkehr. Das Burgenland ist kein
Bauernland mehr. Unsere große Stärke ist die schöne und gut erhaltene
Landschaft und die gastfreundlichen Menschen. Das ist das Kapital auf dem
wir unsere Zukunft aufbauen.
Jedes Jahr bringen wir etwas Neues in unserer Zeitung. Heuer gibt es für
unsere ungarisch sprechenden Landsleute jedes Mal ein ungarisches
Sprichwort. Herzlich grüßt Euch
Euer Walter Dujmovits |