Erstauswanderer
Unterbildein, Kulm, Oberbildein, Winten, Harmisch, Höll, Wallendorf, Welten, St. Kathrein, Güssing

24. Fortsetzung  

Im Jahr 1901 wird als letzte der burgenländischen Landschaften der Pinkaboden von der Amerikawanderung erfaßt. In diesem Jahr sind aus jedem Dorf Leute weggezogen. Es ist erfreulich, daß ein junger Wissenschafter, Adolf Lang aus Harmisch, sich dieses Themas angenommen hat und die Auswanderung aus dem Pinkaboden genau erforscht.
Am Anfang zogen die meisten nach Pennsylvania (Allentown, Coplay) und nach New Jersey (Passaic, Clifton, Paterson), später nach New York. Bereits nach 3 Jahren gab es einen Mangel an Landarbeitern, was sich auf die Anhebung der Löhne auswirkte. Das gleiche gilt für die Dörfer, die 1921 bei Ungarn geblieben sind: Großdorf, Pernau und vor allem Prostrum.

Kurz vor Erscheinen dieser Zeitung wurden beim Studium von Schiffslisten neue Daten bekannt, die sich auf die Jahre 1896 und 1898 beziehen. Die Angaben in den vorangegangen Nummern unserer Zeitung mußten daher ergänzt werden.

Jahr  Ort  Name  (Geburtsjahr) Ziel ~
1901 Unterbildein 4 Personen    
  Kulm 2 Personen      
  Oberbildein Stefan Bauer (1853)    
  Winten Peter Unger (1883) New York  
  Harmisch        
  Höll Josef Poller  (1851) Greensbourgh  
  Wallendorf Anton Lederer (1875)    
  Welten August Poglitsch      
           
1896 St. Kathrein 6 Personen      
1898 Güssing 20 Personen      
           

Aus Unterbildein sind 1901 als ersten 4 Personen ausgewandert, aus Kulm waren es 2.

Aus Oberbildein ist Stefan Bauer (1853) mit der „Noordland“ am 15.2.1901 in New York angekommen.

Aus Winten sind in diesem Jahr 2 Personen ausgewandert. Der eine hieß Peter Unger (Nr. 24). Er war damals 18 Jahre alt und arbeitete von 1902-25 in New York. Dann ist er zurückgekehrt. Im Jahre 1960 nahm er nochmals eine Schiffsreise auf sich, um seine in Amerika gebliebenen Kinder zu besuchen.

Aus Harmisch ist zur gleichen Zeit eine ganze Partie nach Amerika gefahren.

Josef Poller (7.3.1851) ist aus Höll (Nr.1) ausgewandert und bereits 2 Jahre später, am 1.5. 1903 in Greensbourgh verstorben.

Anton Lederer (1875) aus Wallendorf fuhr von Bremen mit dem Schiff „Karlsruhe“ weg und kam am 4.3.1901 in Amerika an.

Mit demselben Schiff fuhren auch August und Jakob Poglitsch aus Welten.

Zu den ersten Auswanderern aus St. Kathrein aus dem Jahre 1896 gehören nachstehende Personen: Josef Csencsits (1873, Hausnr. 46), Stefan Csencsits (1874, Nr. 9), Johann Eberhardt (1868, Nr. 38), Johann Gerencser (1877, Nr. 2), Georg Marth (1877, Nr. 36), Franz Novogoracz (1865, Nr. 50). Bald danach folgten ihnen Franz Csencsits (Nr. 21), Johann Geosits (1872, Nr. 1), Michael Guttmann (1881, Nr. 35), Franz Prelovsky (1877, Nr. 7) sowie die Geschwister Johann, Maria und Martin Rauer, die sich in St. Louis niedergelassen haben.
Trotz des kleinstädtischen Charakters sind überraschend viele aus Güssing ausgewandert. Allein in den Jahren 1922/23 waren es 68, das waren 3% der Ortsbevölkerung. Bis zum Zweiten Weltkrieg sind 356 nach Amerika gezogen, davon 64 wieder zurückgekehrt.

Im Jahre 1898 sind mit dem Schiff „Friesland“ 20 Personen aus Güssing (Loos, Bodisch, Fiedler, Artinger, Nikischer, Gröller, Takacs, Liebentritt, Mulzet, Ecker, Weber, Schmidt) am 21.2.1898 von Antwerpen (Belgien) weggefahren und am 3.3.1898 in New York angekommen.

Fortsetzung folgt

 
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Burgenlaendische Gemeinschaft 1-3 2005 Nr.393 Zeitungsarchiv, Serien