Burgenländische Museen
Felsenmuseum Bernstein

Der malerisch gelegene Ort Bernstein im südlichen Burgenland ist wegen seiner Vorkommen von Edelserpentin, die in Europa einmalig sind, bekannt. Seit 1980 gibt es eine weitere Sehenswürdigkeit: Das Felsenmuseum, in dem viele Informationen über Bernstein und seine Geschichte, vor allem aber über den Edelserpentin, von der Gewinnung bis zur Fertigstellung der Kunstwerke zu besichtigen sind. Im 105 Meter langen unterirdischen Stollen befindet sich das dargestellte Bergwerk. Hier wird die Vergangenheit lebendig. Schon im Mittelalter wurde in Bernstein und Umgebung reger Bergbau nach Kupfer und Schwefelkies betrieben. Eine Sonderschau ist dem 1991 eingestellten Bergbau auf Antimon in Schlaining gewidmet. Bis 1967 gab es in Tauchen auch ein Braunkohlebergwerk. 
Im Felsenmuseum werden an Hand von naturgetreuen Modellen die verschiedenen Abbaumethoden dargestellt. Um 1 m³ Edelserpentin bergen zu können, muß man 1.OOO m³ Serpentin abbauen. 
Der Drechslermeister Adolf Höfer versuchte 1860 erstmals den Edelserpentin zu bearbeiten. Der grüne Serpentin wird auch heute noch auf der Drehbank zu Schmuck, Zier- und Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Unter der Hand des Bildhauers entstehen wertvolle Skulpturen. 
Dem1938 in Wien geborenen Bildhauer Otto Potsch ist dieses Felsenmuseum zu verdanken. 1976 begann Potsch mit dem Bau des unterirdischen Stollensystems. Die realistische Nachbildung des Gesteins wird von namhaften Fachleuten als eingenständiges Kunstwerk betrachtet. 1980 gestaltete er im ersten Stock des Museums weitere Ausstellungsräume. Dieser Teil ist der Bearbeitung des edlen Gesteins gewidmet. 
Das Felsenmuseum ist von März bis Dezember täglich geöffnet. 

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Burgenlaendische Gemeinschaft 7/8 1998 Nr.354