Joseph-Haydn-Jahr 2009
 


Am 31. Mai jährt sich heuer zum 200-ten Mal der Todestag des weltberühmten Komponisten Joseph Haydn, der 40 Jahre lang in Eisenstadt lebte und dort seine großen Werke geschaffen hat. An diesem Tag wird in Eisenstadt offiziell das „Joseph Haydn Jahr 2009“ proklamiert. Bis 4. Oktober werden an die hundert Konzerte aufgeführt werden.

Joseph Haydn wurde am 31. März 1732 im niederösterreichischen Grenzort Rohrau an der Leitha, hart an der heutigen burgenländischen Grenze geboren. 1761 holte ihn der großzügige Fürst Nikolaus Esterházy als Kapellmeister nach Eisenstadt, wo er 40 Jahre lang in dessen Dienste seine großen Werke schuf. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Wien. Dort ist er am 31. Mai 1809 gestorben. Sein Name ist mit Eisenstadt genauso verbunden wie der von Mozart mit Salzburg. Kein Komponist war in seiner Zeit berühmter und vermögender als er.

Scheinbar mühelos schuf Haydn insgesamt 1.200 Werke, darunter 104 Sinfonien, 83 Streichquartette, 24 Opern, 14 Messen. Im Jahre 1797 komponierte Haydn seine berühmte Kaiserhymne, die rasch den Weg in die Herzen der Menschen gefunden hat und ungemein populär wurde: „Gott erhalte, Gott beschütze unseren Kaiser, unser Land“. Sie wurde später auch die Hymne des Deutschen Reiches: „Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt“. Als 1918 in Österreich die Monarchie endete, brauchte man eine neue republikanische Hymne. Von 1929-38 hat man zur selben Melodie die Bundeshymne mit geändertem Text gesungen: „Sei gesegnet ohne Ende, Heimaterde wunderhold.“ Nach dem Wiedererstehen Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt unser Land eine neue Bundeshymne. In Deutschland aber wird heute die alte Haydnhymne wieder gesungen, allerdings unter dem veränderten Text: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland.“ So lebt in Deutschland die alte Hymne von Joseph Haydn bis in die Gegenwart weiter.

Der zu seinen Lebzeiten hoch gefeierte Joseph Haydn ist nach seinem Tode nicht zur Ruhe gekommen: Wenige Tage nach seiner Beerdigung wird sein Schädel von Fanatikern aus dem Grab genommen. Sie wollten anhand der Kopfform Rückschlüsse auf sein Genie ziehen. Damals hatte man in einigen Kreisen behauptet, ein großes Talent sei an der Schädelform erkennbar. Der Leichnam wurde bereits 1820 nach Eisenstadt gebracht und in der Bergkirche beigesetzt. Der Schädel aber blieb in Wien. Als er wiedergefunden wurde, hat ihn die „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“ ehrenvoll aufbewahrt.
Am 5. Juni 1954 wurde Haydns Schädel in einem eindrucksvollen Leichenzug von Wien nach Eisenstadt überführt.
In der Bergkirche wurde der Sarg geöffnet und der weltberühmte burgenländische Bildhauer Gustinus Ambrosi nahm ihn aus der Schatulle. In einer großen Geste hob er den Schädel empor und legte ihn dann in den Sarg.

Neben zahlreichen Konzerten und Ausstellungen wird die große Haydn-Ausstellung am 1. April in Eisenstadt eröffnet. 65 Leihgeber aus aller Welt schicken an die 550 Exponate nach Eisenstadt. Sogar die englische Königin stellt ein Haydnbild aus ihrer Privatsammlung zur Verfügung. Joseph Haydn, der zeit seines Lebens sonst nie gereist war, machte zwei Reisen nach London, wo er als der weltbeste Komponist begeistert gefeiert wurde.
Joseph Haydn wird in diesem Jahr große Werbung für das gesamte Burgenland machen.
Tausende Touristen werden seinetwegen nach Eisenstadt und ins Burgenland kommen.
 

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Burgenlaendische Gemeinschaft 1-3 2009 Nr.409 Zeitungsarchiv