Das mittlere Burgenland
 


 Zwischen dem eher flachen Nordburgenland und dem hügeligen Südburgenland liegt das Mittelburgenland, welches nur aus einem einzigen politischen Bezirk besteht, dem Bezirk Oberpullendorf. Auch der geographische MIttelpunkt des Burgenlandes liegt in diesem Bezirk: bei der St. Donatkapelle in der Nähe von Unterpullendorf. Dort haben die Geographen des Landes im Jahre 1991 zum 70-Jahr Jubiläum des Burgenlandes den „Mittelpunktstein“ gesetzt.

Das Mittelburgenland ist ein Becken, welches auf 3 Seiten von Gebirgen begrenzt ist. Im Norden ist es das Rosalien- und Ödenburger Gebirge, im Westen das Landseer Gebirge und im Süden das Günser Gebirge, wo bei Rechnitz auch der höchste Punkt des Burgenlandes, der Geschriebenstein (884 m) liegt. Offen ist diese Landschaft nur gegen Osten. Dort lagen einst mit Ödenburg und Güns die bedeutenden zentralen Orte für dieses Gebiet. Dorthin gingen auch alle wichtigen Verkehrslinien in West-Ost-Richtung. Unglücklicherweise befand sich aber gerade dort 40 Jahre lang der Eiserne Vorhang. Erst der Bau der wichtigen Nord-Süd-Verbindung hat diesem Bezirk wieder den Anschluß an die übrigen Landesteile ermöglicht. In der Mitte des Bezirkes hat sich der ursprünglich kleine magyarische Ort Oberpullendorf zur Hauptstadt des Bezirkes entwickelt.

Im Ostteil des Bezirkes liegen die kroatischen Gemeinden Nikitsch, Großwarasdorf und Frankenau-Unterpullendorf. Die Abwanderung ist in diesen Gemeinden besonders stark. Da durch die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse Wien bereits nach kurzer Fahrtzeit erreicht werden kann, ist der Bezirk nun auch schon in den Bereich der Tagespendler gerückt.
Besser als in manchen Gegenden des Landes ist es den Bauern im Bezirk gelungen, durch Umstellung und Spezialisierung ihrer Betriebe die Landwirtschaft zu erhalten und sogar gewinnbringend auszubauen. Dazu zählen die Viehzuchtbetriebe (Hühner, Schweine, usw.) um Drassmarkt im westlichen Teil und die Weinbaubetriebe im Osten im Bereich Horitschon, Neckenmarkt, Deutschkreutz. Dort wird auf hohem Niveau Weinbau betrieben. Die Winzer haben sich auf die Rebsorte Blaufränkisch spezialisiert und haben dem ganzen Gebiet eine eigene Marke gegeben: das „Blaufränkischland“.

Erwähnenswert sind auch die Korbflechterei in Piringsdorf und die Keramikbetriebe in Stoob. Früher wurden dort (so wie auch in Jabing) die für das Burgenland so typischen Plutzer erzeugt.
In den letzten Jahren hat der Tourismus einen großen Aufschwung genommen. Schwerpunkte im kulturellen Bereich sind: die Festspiele in Kobersdorf, Lockenhaus und Raiding.
Wichtig für die touristische Entwicklung war die vor einigen Jahren gegründete Wellness-Therme Lutzmannsburg-Frankenau. Ganz nahe der ungarischen Grenze, wo sich einst „die Füchse gute Nacht“ sagten, entstand ein Wellness-Zentrum mit Hotel und Freizeiteinrichtungen abseits großer Verkehrswege und mitten in der freien Natur. Dort liegen die Becken mit Thermalwasser, Kinderspielplätze usw. Dieses Wellness-Zentrum ist besonders auf Familien mit kleinen Kindern spezialisiert. Es gibt nur sehr wenige Orte, wo auf Kinder so viel Augenmerk gelegt wird wie dort. Gerade wenn Eltern mit ihren Kindern das Burgenland bereisen, empfiehlt es sich, in der Therme Lutzmannsburg ein paar Tage Rast und Erholung zu genießen (siehe auch Seite 16).

 

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Burgenlaendische Gemeinschaft 10-12 2007 Nr.404 Zeitungsarchiv