Einwandererstädte
Wien Winnipeg Zemplen Zürich


Wien

Hauptstadt der Republik Österreich mit heute 1,8 Millionen Einwohnern. Als Hauptstadt der alten Österreichisch-Ungarischen Monarchie hatte die Stadt schon mehr als 2 Millionen Einwohner gehabt. Wien ist die Stadt, in der die meisten Burgenländer leben. Somit hat Wien der amerikanischen Stadt Chicago, die früher einmal die größte Stadt der Burgenländer war, den Rang abgelaufen. Burgenländer, die in der Zwischenkriegszeit nach Wien gekommen sind, haben sich vor allem im 10. Bezirk (Favoriten) in der Nähe des Laaerberges niedergelassen. Sie waren meist als Bauarbeiter beschäftigt. Die Abwanderung nach Wien trifft heute alle gesellschaftlichen Schichten. Jetzt sind es schon viele Abgänger der Höheren Schulen und Universitäten, die nach Wien abwandern, weil sie dort bessere berufliche Chancen haben.

Winnipeg

In dieser kanadischen Stadt in Manitoba haben sich, vor allem in den Jahren 1955 - 1970, Burgenländer niedergelassen. 

Zemplen

Stadt und Komitat in Nordungarn. Dieses Gebiet wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts als erstes von der Amerikawanderung erfasst. Da aber in diese Gegend zu jener Zeit auch viele Wanderarbeiter aus dem heutigen Burgenland kamen, hatten sie dort ihre erste Berührung mit der Amerikawanderung. In ihre Heimat zurückgekehrt haben sie im heutigen Burgenland dann die Amerikawanderung ausgelöst. Diese Vermutung wird durch die Tatsache erhärtet, dass viele der Pioniere (aus Oberschützen, aus dem Rabnitztal usw.), bevor sie nach Amerika gewandert sind, im Komitat Zemplen gearbeitet haben.

Zürich

In der ersten Hälfte der 50er Jahre, als die Auswanderung nach Amerika wegen der starken Flüchtlingsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg nur schwer möglich war, sind viele junge Burgenländer in die Schweiz auf Saisonarbeit gegangen. Vor allem waren es Mädchen, die in Zürich und anderen Schweizer Gebieten in Gaststätten und im Haushalt Arbeit gefunden haben. Ein Teil von ihnen ist wieder nach Hause gekommen, ein Teil ist in der Schweiz geblieben. So wurde im Jahre 1964 die "Sektion Schweiz" als erste Untergruppe der Burgenländischen Gemeinschaft außerhalb Amerikas gegründet.

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Am Beispiel der" Auswandererdörfer" im Burgenland und der "Einwandererstädte" im Ausland wurde die burgenländische Auswanderung in den letzten Jahren kurz und systematisch dargestellt. Von Sept. 1987 -Dez.1995 wurde jedes Dorf im Burgenland beschrieben, von Jan.1996 bis heute die Einwandererstädte im Ausland.

Damit endet diese Serie. Wir hoffen, sie hat unseren Lesern gefallen. In der nächsten Serie werden wir die Erstauswanderer aus den einzelnen burgenländischen Dörfern, soweit diese bekannt sind, chronologisch darstellen.


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Burgenlaendische Gemeinschaft 7/8 2000 Nr.366