Einwandererstädte
Prostrum, Sao Paulo, Southaven, Steinamanger, St. John, Triest

 

Prostrum

Kroatsicher Ort im ungarischen Teil des Pinkabodens mit heute schon wieder engem Kontakt zu den Nachbardörfern auf der österreichischen Seite. Die zahlreichen Auswanderer aus dieser Gemeinde ließen sich zu einem Großteil in Northampton nieder, wo sie in Gemeindschaft mit den Burgenländern leben.

Sao Paulo

Im Staate Brasilien hatte schon seit dem 19. Jahrhundert eine starke deutschsprachige Kolonie. In den 20er Jahren fuhren auch viele Burgenländer dorthin. Unter ihnen der Bruder Stefan des aus Sumetendorf stammenden Missionsbischofs Josef Domitrovits, der auch als Missionspriester in Brasilien tätig war und in Sao Paulo 1979 gestorben ist.

Southaven

Stadt in Michigan, wohin auch burgenländische Einwanderer, besonders aus der Bernsteiner Gegend, gekommen waren.

Steinamanger

Die ungarische Stadt gegenüber von Rechnitz spielte für die Burgenländer dieser Gegend eine ähnliche Rolle, wie die Stadt St. Gotthard einige Kilometer südlich davon für die Jennersdorfer Landschaft. Viele Bauernburschen, die ein Handwerk erlernen wollten, zogen nach Steinamanger und viele von ihnen weiter nach Amerika.

St. John

Es gibt zwei kleine Orte gleichen Namens, die mit der burgenländischen Amerikawanderung in Verbindung stehen: In St. John in Indiana gab es einen "Burgenländer Männerchor" dessen Mitglieder vorwiegend aus dem Seewinkel gekommen waren. 1923 hat dieser sogar an einem großen deutschen Sängerfest teilgenommen. In Minnesota gibt es einen kleinen Ort St. John, der für die Kirchengeschichte Amerikas große Bedeutung hat, ging doch von dort die liturgische Erneuerungsbewegung aus, die von Pater Alkuin, der aus dem Seewinkel eingewandert war, ihren Ausgangspunkt nahm. Nach ihm wurde dort auch eine Bibliothek in der Universität benannt.

Triest

Diese Stadt an der Adria war die einzige Hafenstadt, die Österreich hatte. Dennoch sind die meisten aus Österreich und vor allem aus dem Burgenland nicht über Triest ausgewandert, weil es dort rigorose Kontrollen gab, die nach Wehrpflichtigen Ausschau hielten. Für die burgenländische Auswanderung waren hauptsächlich die Seehäfen Hamburg und Bremen von Bedeutung. In Triest gab es allerdings bedeutende Reedereien, wie die "Vereinigte Österreichische Schiffahrts-Aktiengesellschaft" ("Austro Americana") und die Cosulich Line.

(Fortsetzung folgt)

BG-HomeSeitenanfang    

Burgenlaendische Gemeinschaft 11/12 1999 Nr.362