Einwandererstädte
Northampton, New York

 

Northampton

Die Stadt Northampton zählt zu den bedeutendsten Einwandererstädten der Burgenländer in Amerika. In den Jahren vor und nach dem 1. Weltkrieg haben sich etwa 1/3 aller nach Lehigh Valley in Pennsylvanien eingewanderten Burgenländer dort niedergelassen. Noch nach dem 2. Weltkrieg waren 75 % der Bewohner burgenländischer Abstammung. Der Bürgermeister Tony Pany (1912-1977) war aus Tudersdorf eingewandert. Sein Vizebürgermeister Csencsits war ebenfalls Burgenländer. Er kam aus Harmisch.
Anziehungspunkt für die Einwanderer waren die dort befindlichen Zementmühlen. Dieser dort erzeugte Zement wurde unter anderem auch beim Bau des Panamakanals verwendet.
Northampton ist die Stadt, in der Burgenländer in vier Sprachen miteinander reden. Viele von ihnen kommen aus dem Bereich des gemischtsprachigen Pinkabodens, sprechen daher ungarisch, kroatisch, deutsch und natürlich auch englisch.
Im Jahre 1973 wurde erstmals im benachbarten Bath das "Austria-Burgenland-Festival" abgehalten. Später haben jährlich 3.000 bis 5.000 Menschen daran teilgenommen. Die Burgenländische Gemeinschaft unter Theresia Teklits und der "Northampton Liederkranz" sind Anziehungspunkte für die Burgenländer.
Aufgrund dieser besonderen Beziehungen zum Burgenland wurde zwischen den Bürgermeistern Tony Pany (Northampton) und Alexander Pratl (Stegersbach) am 19.7.1979 die Städtepartnerschaft zwischen beiden Orten abgeschlossen. Daran erinnert ein Denkmal in Northampton, daran erinnert auch ein Denkmal in Stegersbach. Der Northampton-Platz in Stegersbach war die erste Verkehrsfläche in diesem Ort, welche einen Namen bekam. Erst viel später wurden in Stegersbach
Straßenbenennungen eingeführt.

New York

New York ist die älteste Einwandererstadt in den Vereinigten Staaten, denn jeder Einwanderer kam zuerst einmal im Hafen von New York an. Erst von dort konnte er in den Westen ziehen. Die Skyline dieser Stadt und die Freiheitsstatue waren das erste, was sie zu sehen bekamen. Welcher Einwanderer sich als erster für immer in New York niedergelassen hat, ist nicht bekannt. Der früheste, dessen Name bekannt ist, war Georg Wagner aus Gerersdorf bei Güssing, der 1894 nach New York gekommen ist. Er mußte, wie alle Einwanderer bis in den 50er Jahren, einige Tage in der Quarantänestation auf der Insel Ellis Island ("Kesselgarten"), zubringen. Die ersten Burgenländer siedelten in Manhattan, später in der Bronx. Die Einwanderung in New York fällt zeitlich zusammen mit der Massenauswanderung aus dem Bezirk Güssing. Von diesem Bezirk sind so viele nach New York gekommen als die Stadt Güssing selbst Einwohner hat. Von den Orten außerhalb des Bezirkes hat nur noch Jabing eine nennenswerte Zahl von Burgenländern in New York. 

(Fortsetzung folgt)

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Burgenlaendische Gemeinschaft 11/12 1998 Nr.356