Einwandererstädte
Genua, Germantown, Gnadenhütten, Gottschee, Graz, Großdorf, Györ

 

Genua

Hafenstadt in Oberitalien, die für die Auswanderung nach Südamerika sehr wichtig war.. Für die Nordamerikawanderung kam Genua weniger in Frage, weil der Weg von dort nach Nordamerika länger war. Von 1876-1910 wanderten aus der österreichischen Reichshälfte nur 82 Personen über Genua aus, das sind aber nur 4 % der gesamten Auswandererzahl. Über Deutschland wanderten damals 69 %, über Holland/Belgien 20 % und über Frankreich 3 % aus. Auch über das österreichische Triest sind nur 3 % in das ferne Amerika gezogen, über das ungarische Fiume gar nur mehr 1 %. Der Grund dafür war, daß die Kontrollen bei der Auswanderung in beiden Städten besonders streng waren, weil wehrpflichtigen Männern die Auswanderung verboten war.

Germantown

Stadt in Pennsylvania in den Vereinigten Staaten. Sie ist die erste von Deutschen gegründete Siedlung in Amerika (1683) und wurde oft auch "Armentown" genannt.

Gnadenhütten

Stadt in Ohio. Dort ließen sich 1741 die ersten Auswanderer aus Österreich nieder. Mit Hilfe des Grafen Zinzendorf siedelten dort auch "Moravians" (Mährische Brüder, Deutsche aus Mähren). In dieser Zeit gründeten die ersten Österreicher ihre Siedlungen in Pennsylvania (Nazareth, Allentown, Bethlehem) in Ohio (Schönbrunn und Gnadenhütten) und in Nord Carolina (Winstown - Salem, Wachau -Wachovia).

Gottschee

Ehemals deutsche Sprachinsel in Slowenien.Von dort sind sehr viele nach Amerika ausgewandert, vor allem nach Pennsylvania, wo sie mit den Burgenländern zusammenlebten und auch kulturelle Veranstaltungen gemeinsam gemacht haben. Den Burgenländern sind sie auch als "Gottscheeberer" bekannt. Das waren Händler aus der Gottschee, die vor dem Zweiten Weltkrieg durch die burgenländischen Dörfer zogen und mit ihrem Bauchladen Kurzwaren (Schuhbänder, Spiegel, usw.) feilgeboten haben.

Graz

Die dem südlichen Burgenland nächstgelegene Großstadt in der Steiermark. In der Zeit von 1930-50 haben sich viele Burgenländer dort niedergelassen, vor allem Beamte und Arbeiter. Sie gründeten 1956 die "Burgenländische Landsmannschaft in der Steiermark".

Großdorf

Ungarischer Grenzort an der burgenländischen Grenze (Vaskeresztes). Starke persönliche Bezüge zu anderen Dörfern des Pinkabodens, besonders in der Zeit, als dieser noch nicht von einer Staatsgrenze geteilt wurde. Viele Auswanderer aus Großdorf zogen nach Pennsylvania, vor allem nach Northampton.

Györ

Schulort für die westungarische Intelligenzschichte, aber auch Ausbildungsort für Handwerker aus dem Burgenland. Starke Auswanderung nach Amerika. Daher wandte sich der Bischof von Györ 1904 scharf dagegen und forderte gesetzliche Maßnahmen gegen die Auswanderung nach Amerika.

(Fortsetzung folgt)

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Burgenlaendische Gemeinschaft 11/12 1997 Nr.350