Einwandererstädte
Entre Rios, Fairport, Ferdinand, Fiume, Edlitz, Bruck an der Leitha, Friesach, Fürstenfeld

 

Entre Rios

Stadt in Argentinien, wo Ivan Jagsich am 2. April 1956 gestorben ist. Ivan Jagsich, geboren 1886 in Oslip, studierte Kartographie und kam 1905 nach Argentinien. 1918 wurde er Professor für Geodäsie an der angesehenen Universität von Cordoba. Diesen Posten bekleidete er 38 Jahre lang bis zu seinem Lebensende. Im März 1956 beschloß er, gute Freunde in Entre Rios zu besuchen. Einen Tag nach seiner Ankunft ist er dort gestorben.

Fairport

Ort in Ohio. Dort siedelten sich um die Jahrhundertwende sowohl Magyaren als auch Finnen an. Dies ist wohl der einzige Ort, wo diese verwandten Völker zusammenleben.

Ferdinand

Eine 1850 in Amerika durchgeführte Volkszählung wies 946 im heutigen Österreich Geborene aus. Zwei Orte in Michigan wurden damals von Österreichern begründet: Schwarzenberg und Ferdinand.

Fiume

Österreich-ungarischer Hafen an der Adria. Als Auswandererhafen spielte er keine große Rolle, dazu war die Fahrtroute vom Mittelmeer nach Amerika zu lang und die Kontrollen bei der Ausreise, vor allem für Wehrpflichtige, sehr lästig. Von den zwischen 1876 und 1910 aus der Doppelmonarchie Ausgewanderten benützten nur 7 % den Auswandererhafen Fiume.

Edlitz

Ort im Südosten Niederösterreichs zwischen Wiener Neustadt und dem Wechselgebirge gelegen. Bis zur Jahrhundertwende endete dort am Bahnhof Edlitz-Grimmenstein die von Wien ausgehende Südbahnstrecke der Eisenbahn. Leute aus dem heutigen Mittel- und Südburgenland sind mit dem Roßwagen oder zu Fuß dorthin gelangt, um von dort nach Wien zu fahren. Tausende Auswanderer nahmen denselben Weg.

Bruck an der Leitha

Ort in Niederösterreich hart an der burgenländischen Grenze nördlich des Neusiedler Sees. Diese Gegend war jahrzehntelang Ziel burgenländischer Grünarbeiter, die damals "ins Österreichische" zur Arbeit gegangen sind.

Friesach

Ort in Kärnten. Mehr als 1.000 Stegersbacher sind in den letzten 100 Jahren zur Post- und Telegraphenarbeit gegangen. Das Legen von Telegraphenleitungen war damals eine schwere Arbeit. Die schweren Drahtrollen wurden auf die Schultern der Männer gelegt. Durch drehende Vorwärtsbewegungen, die einem Tanz ähnlich waren, wurde der Draht dann abgewickelt. Der 17jährige Karl Barlovits hatte die 66 km lange Strecke von Friesach nach Velden in 10 Tagen "durchgetanzt" und dabei die Leitung gelegt.

Fürstenfeld

Stadt in der Oststeiermark im Lafnitztal. Die dortige Tabakfabrik hatte immer schon viele Arbeiter aus dem heutigen Burgenland jenseits der Lafnitz beschäftigt.
Nach dem Weiterbau der Südbahnstrecke von Edlitz-Grimmenstein nach Süden war Fürstenfeld auch ein wichtiger Bahnhof für die südburgenländischen Auswanderer.
In Fürstenfeld leben heute hunderte Burgenländer und deren Nachkommen. Die Burgenländische Gemeinschaft hat dort eine eigene Sektion, die von Ferdinand Kurta gegründet wurde und heute von Karl Brand geführt wird.

(Fortsetzung folgt)

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Burgenlaendische Gemeinschaft 9/10 1997 Nr.349