Einwandererstädte
Edmonton, Eisenburg, Ellis Island

 

Edmonton

Stadt im Westen Canadas und Zentrum burgenländischer Einwanderung in der Zeit von 1923-32.
Schon in den 20er Jahren haben sich Burgenländer aus der Gegend um Deutsch Gerisdorf im mittleren Burgenland in der Umgebung der Stadt Edmonton angesiedelt. Die ersten Burgenländer, die nach Edmonton zogen, waren die Brüder Martin und Alois Kaufmann aus Langeck und Adolf Raber aus Kukmirn. Sie waren 1926 dorthin gekommen. Bis 1930 folgten noch weitere 59 Einwanderer, vor allem aus Stegersbach (Schabhüttl, Siderits, Roth, Rauch, Marinits u.a.), Neuberg (Radostits, Novoszel) Güttenbach (Kovatitsch, Kulovits, Hajszan) Grafenschachen (Schweitzer, Simon, Schützenhofer).
In der Zwischenkriegszeit sind einige dieser Familien wieder zurückgewandert. Im Gegenzug kam es zur Nachsiedlung in den 50er Jahren. Im allgemeinen kann man sagen, daß heute in Edmonton 50 burgenländische Familien und deren Nachkommen leben, die einander oft im "Club Austria" treffen.

Eisenburg

Diese Stadt in Westungarn (Vasvar) war Hauptort des Komitates Eisenburg, zu welchem auch das südliche Burgenland gehörte. Ihre Bedeutung für die Auswanderung kam dadurch zum Ausdruck, daß von den westungarischen Deutschen 70 % allein aus diesem Komitat gekommen sind. Am 15. November 1908 haben die Eisenburger Einwanderer in Chicago den "Ersten Eisenburger Deutsch-Ungarischen Kranken-Unterstützungsverein" gegründet. Erster Präsident war Johann Schön aus Redlschlag. Weitere Namen wie Eberhardt, Kappel, Schuch, Oswald deuten ebenfalls auf die Gegend um Oberwart hin.

Ellis Island

Zum Schutz gegen Krankheiten, die von Immigranten eingeschleppt werden könnten, wurde auf einer kleinen Insel im Hafen von New York "Ellis Island" eingerichtet, die die Burgenländer "Kesselgarten" nannten. Auf dieser Insel gab es nämlich vorher einmal ein Schloß ("Castle") mit einem dazugehörenden Garten ("garden"). Die Bezeichnung dieses Schloßgartens hat man dann auf die ganze Insel übertragen. So wurde aus "castle garden" - "Kesselgarten". In diesem Kesselgarten wurden Einwanderer mit der harten Realität Amerikas konfrontiert, nachdem sie kurz vorher die Freiheitsstatue mit ihren Verheissungen passiert hatten. Um die Jahrhundertwende gab es Tage, an denen 5.000 - 6.000 Ankömmlinge in Ellis Island eingebracht wurden. Der Spitzenwert wurde am 9. April 1913 mit 12.600 Einwanderern erreicht. Seit 1954 gibt es diese Quarantänestation nicht mehr. Im Jahre 1990 wurde dort ein sehenswertes Museum für die Einwanderungsgeschichte errichtet.

(Fortsetzung folgt)

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Burgenlaendische Gemeinschaft 7/8 1997 Nr.348